Sonntag, Juli 23, 2006

Operation "Ach du Grüne neune"


Die einwohner von Hutthurm staunten nicht schlecht, als am 19. juli eine bundeswehrkompanie mit 70 soldaten in den kleinen ort nahe Passau einmarschierte. Bayern schien es ernst zu meinen mit dem einsatz der Bundeswehr im inneren. Doch wo war der feind? Waren es islamistische terroristen, welche die innere sicherheit bedrohten oder hatte sich Bruno, der bär, vielleicht nur totgestellt? Weit gefehlt. Es ging gegen einen viel hinterhältigeren feind, der die deutsche flora zunehmend inflitriert. Das handelt sich hierbei um das gemeingefährliche Indische Springkraut, das bestens gerüstet ganze flussläufe zuwuchert und einheimischen gewächsen keine chance läßt. Schnell kommen einem dabei parallelen zum phänomen indischer computerspezialisten in den sinn.
Doch zurück zum anti-flora-kampf: Mit systematischer unbarmherzigkeit ging es nun gegen den aus dem Himalaja stammenden grünen feind. In einer art rasterfahndung wurden wald und wiesen gründlich durchkämmt und dabei nicht vom einsatz von siechel und spaten gespart. Aus der einsatzkommandozentrale verlautete später, dass man den feind aufgespürt und ihm eine vernichtende niederlage beigebracht habe. Die operation "Ach du Grüne Neune" werde planmäßig bis zum vollständigen sieg fortgesetzt.
Aus dem bayrischen innenministerium wurde unterdessen bekannt, dass man über die einberufung von reservisten nachdenke, da neben dem Indischen Springkraut auch vom Riesen-Bärenklau, Japanischen Staudenknöterich, Kanadischer Goldrute, Chinesischer Wollhandkrabbe und Korsischen Schwalbenschwanz gefahr drohe. Man sieht schon die soldaten leichtfüßig mit schmetterlingsnetzen über wiesen laufen.
Welch ein bild des friedens und dabei auch nützlicher als die verteidigung unserer kultur am Hindukusch.

Samstag, Juli 22, 2006

Vom aussterben des Neandertalers


Der Neandertaler hat eine steile karriere hinter sich. Vom kannibalischen keulenschwingenden unholden avancierte er zu unserem intelligenten urgroßahn mit hang zur schmuse-romantik, letztendlich zum ersten europäer überhaupt. So etwas ist gut fürs selbstverständis, doch warum starb er aus?
Viele forscher gehen von einer klimaverschlechterung aus, die unserem rothaarigen freund zum verhängnis wurde. Das schrumpfen der urmenschlichen gesellschaft wurde aber hauptsächlich durch übermäßigen fernsehkonsum, ungesunde ernährung und kindermangel bei karriereorientierten frauen beschleunigt. Als dann auch noch der neueingewanderte Homo Sapiens, ausgestattet mit kleinerem hirnvolumen aber dafür mit größerer klappe, alle integrationsversuche unterlief, wurde am runden tisch das kollektive aussterben beschlossen. Lieber ein schnelles und schmerzloses ende der kultur als ein jahrhundertelanges siechtum. Denn das alles würde nur die gründung von parteien nach sich ziehen, eine Gesundheitsreform, Hartz IV, große koalition, gähnende langeweile. Vielleicht gäbe es dann auch noch fangquoten, ekelfleisch und löcher in der ozonschicht. Ganz schlecht für rothaarige ohne sunblocker mit LSF 40. Dann doch lieber der exodos in die ewigen jagdgründe, nachdem man noch schnell das gen des roten haares unter den Homo Sapiens verbreitet hatte, als andenken und warnung zugleich sozusagen.

Donnerstag, Juli 20, 2006

Die schrecken des sommers


Nach dem jahre 2003 steht uns, nur drei jahre später, der nächste jahrhundertsommer ins haus. Dabei ist das jahrhundert gerade erstmal 6 jahre alt und läßt demnach noch einiges erwarten. Offenbar haben jene klimaexperten, die ständig vor globaler erwärmung und subtropischen verhältnissen in unseren breiten gewarnt haben, nicht zu viel bzw. zu wenig versprochen.
Trotz der exellenten bade- und urlaubsbedingungen hat die ungewohnte wärme auch ihre schattenseiten. Neben wollig behaarten hobbitfüssen und umbrafarbenen fusssohlen allüberall fallen auch hochgezogene socken, die in braunen sandalen stecken, unangenehm auf. Achselhaare, die sich mühsam einen weg vorbei am weißen rippshirt bahnen, gepaart mit allzulang der kellerbräune ausgesetzten beinen, runden das bild unvorteilhaft ab. Auch die älteren semester mit kugelrunden wohlstandsbäuchen, gekleidet walhweise in knallbunten bermudashorts oder in bis zum kinn hochgezogenen badehosen, schränken mein blickfeld weiter ein. Daneben gesellen sich aufgepumpte bis an den haaransatz tätowierte muskelprotze, leicht erkennbar an den wunden knien und den blasen im hirn, von denen sie gerne lautstark gebrauch machen.
Wenn mir fortuna hold ist, dann kommt vielleicht ein mädel vorüber. Mit langem schwarzen haar und braunen augen, die der nacht verbieten könnten, dem tage zu weichen, schreitet sie in mediterraner gelassenheit an mir vorüber, ein leichtes lächeln versetzt mich in extase. Vor schreck fallen mir bier und zigarette aus den händen, wobei letztere auf dem bauch liegen bleibt und ein loch in mein weiß-gelbes unterhemd brennt, derweil sich das bier unvorteilhaft über die bermudashorts ergießt. Ich springe auf und winke dem mädel hinterher. Ich weiß nicht, welche furcht sie in diesem moment packte, dass sie sich blindlinks in den dichten verkehr stürtzte.

Mittwoch, Juli 19, 2006

Krieg


Unter "krieg" versteht man eine militärische auseinandersetzung von mindestens zwei verfeindeten parteien oder ganz allgemein die "abwesenheit von frieden". In Sanskrit, der klassischen sprache der Brahmanen, bedeutet krieg soviel wie der "wunsch nach mehr kühen".
Sollte es wirklich so einfach sein? Eine herde munterer, wohlgenährter kühe durchs heilige land treiben und plötzlich haben sich alle wieder lieb. Beim anblick der wiederkäuer mit ihren großen braunen glubschaugen regt sich bei allen sofort der wunsch nach frieden, denn die kühe wollen gemolken, gefüttert und eingezäunt werden. Da bleibt wenig zeit für gezielte tötungen und die ohnehin gefährliche bastelei mit sprengstoff.
Araber und Juden entdecken mit einem male die tief in ihrem herzen eingeschlossene zuneigung füreinander, eingepflanzt vor langer zeit von ihrer fernen gemeinsamen vergangenheit. Sayid Hassan Nasrallah, chef radikal-islamischen Hisbollah, wird dabei beobachtet, wie er kandierte äpfel in die örtliche synagoge bringt, während Ehud Olmert, ministerpräsident Israels, mit dem Koran in der hand einen shoppingbummel durch die innenstadt von Beirut macht und "allah akbar" vor sich hin murkelt.
Bald schon wird der grenzzaun zu einem kuhgatter umfunktioniert und die panzer zu melkmaschinen eingeschmolzen. Die einize gefahr, die der neuen hegemonie droht, ist BSE. Wehe dem, der auch nur eine kuh verliert, denn er wird blutige rache schwören ... wahlweise den islamistischen terroristen oder den zionistischen besatzern.

Sonntag, Juli 16, 2006

Ein tag am strand



Wohlwissend des andrangs, der an einem hochsommerlichen sonntag an einem gebührenfreien strand zu erwarten ist, begebe ich mich bereits in aller herrgottsfrühe an den selbigen, um den besten sonnenliegeplatz in unmittelbarer wassernähe besetzten zu können. Dort breite ich sodann mein überdimensionales saunahandtuch, eine bett-tagedecke sowie zwei karierte tischdecken aus, um anschließend in aller ruhe in der strandbar frühstücken zu gehen. Nach meiner rückkehr 3 stunden später muss ich feststellen, dass sich proletariat genau neben meinem strandabschnitt niedergelassen hat. Diese familie bestehend aus mann, frau, diversen kindern und unzähligen haustieren macht einen unglaublichen krach in einem mir unverständlichen dialekt. Von meinem hinzukommen und dem bewußt aufgesetzten ärgerlichen gesicht nehmen sie keinerlei notiz. Ich spreche sie daraufhin an, ob sie nicht das von mir am strandzugang aufgestellte schild "Privatstand - Betreten verboten!" gelesen hätten. Ein kurzes knurren verleitet mich zu der annahme, dass ich das nächste mal vielleicht bildliche symbole verwenden sollte.
Ich wende mich ab, um mir in ruhe ein lokal zu suchen, in dem ich mein mittagsmahl einnehmen kann. Als ich gegen drei zurück komme, ist der strand bis zum bersten überfüllt. Zwei kleine kinder tummeln sich auf meiner besten tischdecke und mitten in meiner guten tagedecke steckt ein schild mit der aufschrift "Privatstand - Betreten verboten!". Welche eine frechheit. Sogleich wähle ich die nummer meines anwalts, um mir rechtlichen beistand zu holen. Als zeitgleich direkt neben mir ein handy klingelt, lege ich erschrocken wieder auf.
Schnell wende ich mich ab und gehe kaffee trinken. Gegen 19 uhr nähre ich mich wieder vorsichtig meinen strandabschnitt und stelle zufrieden fest, das außer einem päarchen in einer dunklen ecke alle bade-nassauer gegangen sind. Mein schild steckt immer noch in der decke, eine tischdecke schwimmt recht weit draußen auf dem see und auf meinem saunahandtuch ist ein frischer hundehaufen.
Ich lasse alles so, wie es ist ... als mahnung für die badegäste.

Samstag, Juli 15, 2006

Der porno pate I



Peter, der porno-pate, deckte, dultete und finanzierte für sein ausgesuchtes bestechliches und korrumpiertes klientel luxusreisen, sexparties und kombinationen aus beidem. Dazu wurden schon mal leichte mädchen aus brasilien eingeflogen, um seine kunden zufrieden zu stellen und auch um die parties etwas aufzupeppen. Diese kleinen bonusprämien und gratifikationen sind nicht, wie mancher verträumt denken könnte, aufmerksamkeiten eines mafiabosses für seine besten auftragskiller, sondern bestechungsversuche vom namensgeber der größten arbeitsmarktreform in deutschland sowie damaliger personalverstand von VW Peter Hartz. Auf der liste standen vor allem betriebsräte, aber auch vorstandsmitglieder von VW und bundestagsabgeordnete.
Die gesetzten männer zwichen 50 und 65 nahmen diese kleinen anerkennungen für ihr illoyales verhalten gerne an, kämmten ihr schütteres haupthaar und gingen gummies kaufen.
Das sexleben jedes einzelnen ist in der regel privatsache. Interessant wird die sache nur, wenn die kosten dafür von einer AG (in diesem falle VW) übernommen werden. Nun wird auch der dramatische stellenabbau bei deutschlands größtem autoschrauber klarer, denn man munkelt, einige betriebsräte erlebten gerade ihren dritten frühling und man brauche frisches geld.
Nun ... manche werden sagen, dass es ja auch nur menschen seien. Nun gut, aber dann behandle man sie auch so, was bedeutet: Verurteilung wegen bestehlichkeit, vorteilsnahme und korruption. Diese scheinbaren vorbilder, die aufs ehrenwort versprochen haben, nichts zu wissen und nicht beteiligt gewesen zu sein, zeichnen sich vor allem durch fehlende moral, dummheit und charakterschwäche aus. Ähnlich wie der ins gespräch gebrachte neue bundestrainer Christoph "Koksi" Daum: "Ich gebe mein ehrenwort. Ich habe kein kokain genommen!". Seine haarprobe sagte jedoch etwas anderes.

Mittwoch, Juli 12, 2006

Bush ante portas


Fast könnte man der meinung sein, dass sich geschichte doch wiederholt, denn 377 jahre nach der belagerung Stralsunds durch Wallenstein ist die stadt erneut hermetisch abgeriegelt. Auch wenn die verhältnisse heute etwas anders liegen als im 30jähirgen krieg, so gibt es doch parallelen. Allerdings schallt anstatt "Wallenstein ante portas" nun "Bush vor dem tore" durch die stadt in Meck-Pomm. Heerscharen von polizisten, schlapphüten und sicherheitsexperten machen die stadt zu einer festung, in welcher jeder gullideckel und jeder mülleimer die internatinale sicherheit gefährden kann. Die kritik daran, dass der ganze aufwand nur betrieben wird, um einen einzelnen mann zu schützen, ist auslegungssache, denn man könnte dies genauso gut andersherum sehen. Der schutz der bevölkerung vor Bush hat demnach oberste priorität. Direkten kontakt mit dem amerikanischen präsidenten dürfen nur speziell geschulte und psychologisch ausgebildete laiendarsteller haben, um dem subversiven einfluss entgegen zu wirken. Der bered-eloquente Bush läßt keine gelegenheit aus, um mit ausgeklügelten wortspielen wie "Sie missunterschätzen mich" oder gewagten satzkonstruktionen wie "Ich denke, wenn Sie sagen, Sie werden etwas tun, und tun es nicht, das ist vertrauenswürdig" seine zuhörer zu verwirren und geistig zu umnachten. Zwischen diesen tautologien umgarnt er seine zuhörer wieder mit philosophischen phrasen wie "Ich denke, wir sind uns einig darüber, dass die vergangenheit vorbei ist" oder "Mehr und mehr unserer importe kommen aus dem ausland". Mit seiner avantgardistischen auslegung der sprache ist er ein wahrer menschenverführer und demagoge, dieser Bush.
Nach dem bekanntwerden seiner letzten äußerungen wurden die sicherheitsvorkehrungen nochmals verstärkt. Sicher ist sicher.

Ende und aus


Gerade haben wir uns mit dem ende der WM und der schönen angewohnheit abgefunden, ohne verdacht zu erregen, einen gewissen assozialen lebenswandel zu führen, bereits zur halbzeit der nachmittagspartie das dritte bier aufzukorken, da trifft uns der nächste schlag. Jürgen "es gibt nur einen" Klinsmann ist zurückgetreten. Der held der nation, vorgeschlagen für das Bundesverdienstkreuz und kurz vor der Seligsprechung durch unseren mann im vatikan, hat das handtuch geworfen. "Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören" ist natürlich der größte quatsch, denn so etwas weiß man immer erst hinterher. Da wäre noch einiges gegangen: Europameister 2008, Weltmeister 2010, FIFA-Präsident, Halbgott, Gott ... Kaiser. Doch unser aller Klinsi hat den heimisch-kalifornischen schoß der familie vorgezogen, was durchaus auch als signal verstanden werden kann: family first!
Mit dem bundestrainer geht auch etwas von uns, ein stück gelassenheit und unkonventionalität, ein bißchen freude und inneres strahlen, unsere nationale identifikationsfigur. Als einziger trainer der WM kam unser Jürgen immer mit einem strahlenden und von vorfreude entzückten lächeln auf den platz, was uns ins gedächtnis zurückholte, dass fußball ein spiel ist und freude bereiten soll. Für den gegner ist das natürlich zermürbend, denn so kann nur jemand lächeln, der sich seiner sache sicher ist und sich etwas ganz hinterhältiges ausgedacht hat.
Mit dem ende der WM und der ära Klinsmann ist unsere schönste ablenkung vorerst geschichte und man kann (muss) sich wieder auf die eigentlichen tätigkeiten konzentrieren. Nicht das es einem geht wie Thommy Haas: Bei seinem drittrundenmatch in Wimbleton, das zeitgleich mit dem spiel deutschland gegen argentienen stattfand, musste es sich nach jedem satz beim schiedsrichter erkundigen, wie es denn gerade stehe. Und alles nur, weil sein kofferradio am spielfeldrand keinen strom mehr hatte. Dieses spiel ging, wie sollte es anders sein, für Thommy natürlich verloren.

Mittwoch, Juli 05, 2006

The dream ist over


Das nationale gefühl nach dem unglücklichen ausscheiden unserer nationalmannschaft ist mit dem wort "melancholie" wohl passend umschrieben. Hängende köpfe und traurige blicke allüberall, denn just sind wir herausgerissen aus dem kollektiven freudentaumel um die schönste nebensache der welt und stehen plötzlich wieder mittendrin im grauen alltag. "Da stehn wir nun, wir armen toren, denn wir haben just verloren". Der evtl. dritte platz ist genauso aufmunternd und ruhmreich wie der dritte platz auf der rangliste unserer herzallerliebsten.
Das kribbeln in der magengegend verraucht genauso schnell wie die leicht unterdrückte wut nach dem verpassten finaleinzug, denn ein schuldiger ist nicht auszumachen. Höchstens noch die Italiener, die den deutschen traum mit einem tor in der vorletzten minute der verlängerung beendet haben. Welch ein glück für die mittelmeeranrheiner, denn das eftmeterschissen wäre nur noch formsache gewesen für Lehmann und seine mannen.
So bleibt uns nur noch das warme und tiefe gefühl der schwermut. Zusammen mit John Lennon summen wir "And so dear friends, You just have to carry on, The dream ist over".

Montag, Juli 03, 2006

Rache für Bruno


Nachdem wir lange und ausführlich die abendteuer des bären Bruno verfolgt, mit ihm gelitten und gelacht, geschimpft und gezittert haben, traf uns sein ende wie ein schlag. Erschossen von einem namen- und gnadenlosen jäger. Nachdem der lustigerweise von der firma Bärenmarke gesponserte versuch, den bären lebend zu fangen, gescheitert war, wurde Bruno für vogelfrei erklärt und wenig später zur strecke gebracht. Der staat kann es natürlich nicht dulden, sich von einem bären an der nase herumführen zu lassen. Zudem wurde der aus Italien stammende schad- bzw. problembär verdächtigt, einer kriminellen und terroristisch-militanten vereinigung anzugehören, vielleicht sogar der Mafia oder Al-Qaida. Dieser gefahr musste vor allem in anbetracht der WM entgegnet werden, wobei man jedoch nicht an die gefühle seiner italienischen landsmänner dachte. Die emotionen kochten hoch und italienische fußballfans schworen auf großen plakaten im stadion "Rache für Bruno".
Doch wie sich herausstellte, hatten die behörden, also Stoiber und Schnappauf, mit ihren vermutungen nicht ganz unrecht, denn beim toten bären wurden große mengen an EPO, kokain, anabolen steroiden und blutkonserven gefunden, was den verdacht des blutdoping nahelegt. Offensichtlich gab es auch kontakte mit gewissen spanischen ärzten, wie augenzeugen glaubhaft versichern konnten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Bruno seinen häschern wochenlang einfach davonlaufen konnte. Der aktuelle dopingskandal zieht somit immer größere kreise. Und schon sind neue verdächtige ausgemacht, denn es scheint in der tat nicht mit rechten dingen zuzugehen, wenn es ein mensch schafft, bei jedem WM-spiel live dabei zu sein. Franz Beckenbauer verweigert bisher jedoch jegliche stellungname.

Sonntag, Juli 02, 2006

Die Gedanken des Schützen beim Elfmeter


Es ist aktueller denn je und die ganze nation sinnt darüber nach, was wohl einem schützen beim elfmeter durch den kopf geht. "Vielleicht gedanken" könnte jemand hämisch dazwischenrufen und trotz des einen oder anderen eher unvorteilhaften interviews wollen wir den spielern die generelle fähigkeit dazu nicht völlig absprechen. So fällt dem gegnerischen schützen zunächst auf, wie klein das tor heute ist und dass es von Lehmann fast gänzlich ausgefüllt wird. Unglaublich! Und warum schaut der deutsche torwart vor jedem schuss auf einen zettel, der in seinen rechten stutzen steckt. Ist das vielleicht eine einkaufsliste von seiner frau, das rezept von tante emmas pflaumenkuchen oder stehen dort anweisungen drauf wie "erster Elfer links unten". Aber woher können die das wissen? Ich glaube, ich schieße doch lieber in die rechte ecke oder besser ins rechte obere eck oder am besten 3 meter vorbei, dann bekommt Lehmann den ball auf keinen fall.
Aber nicht alle schützen lassen sich vom alten zetteltrick beeindrucken. Jener mag beim anlauf darüber nachdenken, dass Lehmann, auch wenn er ihm gehirnsonden implantieren würde, niemals erraten könnte, wohin er schiesst, wobei unser letzeter mann just im selben moment den ball wie einen schlechten einwurf abfängt.
Der trick mit dem zettel ist genauso alt wie wirkungsvoll, denn er zwingt einen schützen dazu, seine mühsam erworbene unbewußte konzentration durch einen bewußten gedanken zu ersetzen. Und schon hat er verloren.
Die alten kniffe sind doch noch immer die wirkungsvollsten.