Sonntag, Juli 02, 2006

Die Gedanken des Schützen beim Elfmeter


Es ist aktueller denn je und die ganze nation sinnt darüber nach, was wohl einem schützen beim elfmeter durch den kopf geht. "Vielleicht gedanken" könnte jemand hämisch dazwischenrufen und trotz des einen oder anderen eher unvorteilhaften interviews wollen wir den spielern die generelle fähigkeit dazu nicht völlig absprechen. So fällt dem gegnerischen schützen zunächst auf, wie klein das tor heute ist und dass es von Lehmann fast gänzlich ausgefüllt wird. Unglaublich! Und warum schaut der deutsche torwart vor jedem schuss auf einen zettel, der in seinen rechten stutzen steckt. Ist das vielleicht eine einkaufsliste von seiner frau, das rezept von tante emmas pflaumenkuchen oder stehen dort anweisungen drauf wie "erster Elfer links unten". Aber woher können die das wissen? Ich glaube, ich schieße doch lieber in die rechte ecke oder besser ins rechte obere eck oder am besten 3 meter vorbei, dann bekommt Lehmann den ball auf keinen fall.
Aber nicht alle schützen lassen sich vom alten zetteltrick beeindrucken. Jener mag beim anlauf darüber nachdenken, dass Lehmann, auch wenn er ihm gehirnsonden implantieren würde, niemals erraten könnte, wohin er schiesst, wobei unser letzeter mann just im selben moment den ball wie einen schlechten einwurf abfängt.
Der trick mit dem zettel ist genauso alt wie wirkungsvoll, denn er zwingt einen schützen dazu, seine mühsam erworbene unbewußte konzentration durch einen bewußten gedanken zu ersetzen. Und schon hat er verloren.
Die alten kniffe sind doch noch immer die wirkungsvollsten.