Sonntag, Juli 16, 2006

Ein tag am strand



Wohlwissend des andrangs, der an einem hochsommerlichen sonntag an einem gebührenfreien strand zu erwarten ist, begebe ich mich bereits in aller herrgottsfrühe an den selbigen, um den besten sonnenliegeplatz in unmittelbarer wassernähe besetzten zu können. Dort breite ich sodann mein überdimensionales saunahandtuch, eine bett-tagedecke sowie zwei karierte tischdecken aus, um anschließend in aller ruhe in der strandbar frühstücken zu gehen. Nach meiner rückkehr 3 stunden später muss ich feststellen, dass sich proletariat genau neben meinem strandabschnitt niedergelassen hat. Diese familie bestehend aus mann, frau, diversen kindern und unzähligen haustieren macht einen unglaublichen krach in einem mir unverständlichen dialekt. Von meinem hinzukommen und dem bewußt aufgesetzten ärgerlichen gesicht nehmen sie keinerlei notiz. Ich spreche sie daraufhin an, ob sie nicht das von mir am strandzugang aufgestellte schild "Privatstand - Betreten verboten!" gelesen hätten. Ein kurzes knurren verleitet mich zu der annahme, dass ich das nächste mal vielleicht bildliche symbole verwenden sollte.
Ich wende mich ab, um mir in ruhe ein lokal zu suchen, in dem ich mein mittagsmahl einnehmen kann. Als ich gegen drei zurück komme, ist der strand bis zum bersten überfüllt. Zwei kleine kinder tummeln sich auf meiner besten tischdecke und mitten in meiner guten tagedecke steckt ein schild mit der aufschrift "Privatstand - Betreten verboten!". Welche eine frechheit. Sogleich wähle ich die nummer meines anwalts, um mir rechtlichen beistand zu holen. Als zeitgleich direkt neben mir ein handy klingelt, lege ich erschrocken wieder auf.
Schnell wende ich mich ab und gehe kaffee trinken. Gegen 19 uhr nähre ich mich wieder vorsichtig meinen strandabschnitt und stelle zufrieden fest, das außer einem päarchen in einer dunklen ecke alle bade-nassauer gegangen sind. Mein schild steckt immer noch in der decke, eine tischdecke schwimmt recht weit draußen auf dem see und auf meinem saunahandtuch ist ein frischer hundehaufen.
Ich lasse alles so, wie es ist ... als mahnung für die badegäste.

1 Comments:

Blogger rico said...

Sehr schön! :-)

4:54 PM  

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