Dienstag, November 13, 2007

Die neue Bahndiät


Man glaubte fast seinen ohren nicht zu trauen, als Peter Struck, mitglied der partei, die für den kleinen mann und soziale gerechtigkeit steht (SPD), lauthals verkündete, dass der bahnvorstand keinesfalls dem drängen der GDL nachgeben und den lokführern mehr geld zahlen sollte. Um mit guten beispiel voranzugehen, genehmigte er sich und die anderen von uns gewählten volksvertretern nur eine 10%ige diätenerhöhung. Keine unverschämten 31%, wie die lokfahrer wollen, sondern sauber und ehrlich verdiente 700 euro zusätzlich im monat. Aber sein wir doch mal ehrlich, 31% mehr lohn zu fordern, ist doch unmöglich. So was kann man nur machen, wenn man im aufsichtsrat eines DAX-unternehmens sitzt.
Und dabei wissen unsere parlamentarier ganz genau, was es heißt, einen knochenjob zu erledigen. Die elogen in den zeitungen über das harte los eines volksvertreters rühren einen wirklich zu tränen. Nach 6 stunden tiefschlaf im parlament gehen die abendlichen sitzungen los und jeder weiß, was es heißt, sich am buffet einen guten platz zu sichern, solange die Bouillabaisse noch warm ist. Dagegen ist ja wohl das drei-schichten-system der lokführer mit permanenter verantwortung über 100er menschenleben reiner kindergeburtstag. Also ehrlich! Da muss doch mal etwas realität in die debatte!
Aber hund liegt eigentlich ganz wo anders begraben. Denn bei einer privatiseirung der bahn wäre eine kleine, aber starke, gewerkschaft wie die GDL nicht gerade das, was sich investoren erhoffen. Wer als SPD-polikiter die bahn bei aller tarifautonomie auch noch unterstützt, muss entweder dumm oder böswillig sein. Ich denke, Struck ist eine mischung aus beiden: döswillig.