Rache für Bruno
Nachdem wir lange und ausführlich die abendteuer des bären Bruno verfolgt, mit ihm gelitten und gelacht, geschimpft und gezittert haben, traf uns sein ende wie ein schlag. Erschossen von einem namen- und gnadenlosen jäger. Nachdem der lustigerweise von der firma Bärenmarke gesponserte versuch, den bären lebend zu fangen, gescheitert war, wurde Bruno für vogelfrei erklärt und wenig später zur strecke gebracht. Der staat kann es natürlich nicht dulden, sich von einem bären an der nase herumführen zu lassen. Zudem wurde der aus Italien stammende schad- bzw. problembär verdächtigt, einer kriminellen und terroristisch-militanten vereinigung anzugehören, vielleicht sogar der Mafia oder Al-Qaida. Dieser gefahr musste vor allem in anbetracht der WM entgegnet werden, wobei man jedoch nicht an die gefühle seiner italienischen landsmänner dachte. Die emotionen kochten hoch und italienische fußballfans schworen auf großen plakaten im stadion "Rache für Bruno".
Doch wie sich herausstellte, hatten die behörden, also Stoiber und Schnappauf, mit ihren vermutungen nicht ganz unrecht, denn beim toten bären wurden große mengen an EPO, kokain, anabolen steroiden und blutkonserven gefunden, was den verdacht des blutdoping nahelegt. Offensichtlich gab es auch kontakte mit gewissen spanischen ärzten, wie augenzeugen glaubhaft versichern konnten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Bruno seinen häschern wochenlang einfach davonlaufen konnte. Der aktuelle dopingskandal zieht somit immer größere kreise. Und schon sind neue verdächtige ausgemacht, denn es scheint in der tat nicht mit rechten dingen zuzugehen, wenn es ein mensch schafft, bei jedem WM-spiel live dabei zu sein. Franz Beckenbauer verweigert bisher jedoch jegliche stellungname.
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