Bio-Shopping

Um es gleich vorweg zu nehmen: Natürlich ist das Essen im Biomarkt besser, schmackhafter, weniger belastet und ein Einkauf hier ist zudem ein meditatives Erlebnis, das den Käufer mit sich und der Welt versöhnt. Dass man dafür ein doppelten oder dreifachen Preis bezahlt, wird nicht als kleines Übel, sondern vielmehr als notwendiger Diskrepanzmechanismus betrachtet, der den Einkauf zu einem nachhaltigen Erlebnis macht. Diese neue "Generation Bio", die für Lebensmittel ohne Chinolingel, Carrageen und Pökelsalz viel Geld ausgibt, kann auch für sich Anspruch nehmen, Kindern mit halbwegs guten Gewissen Gummibärchen zu geben, ohne das diese danach tagelang im Sechseck springen.
Dabei nimmt man dann auch gerne mal in Kauf, dass an der Fleischtheke die Wahl zwischen dem handgestreichelten Bio-Schwein aus Norditalien und dem Galloway-Rind aus ganzjähriger Freilandhaltung in den schottischen Highlands eine halbe Lebensentscheidung des Kunden vor einem wird.
Nun ... letztendlich scheint es nicht die schlechteste Idee zu sein, sein Wohlverdientes in gutes Essen zu investieren, anstatt es auf der Bank zu horten, denn wie ein weiser Mann einmal sagte: Wichtiger als das, was wir hinterlassen, ist die Art, wie wir gelebt haben.
Na dann: Guten Appetit!