
Fußballspieler neigen mitunter dazu, seltsames verhalten an den tag zu legen, nachdem es ihnen gelungen ist, das runde leder am torwart vorbei im rechteckigen kasten unterbringen. So kann man saltos vorwärtsgehockt, obszönes tanzen mit der eckfahne oder allgemeines gruppenkuscheln mit dem rest der mannschaft bewundern. Befremdlich erscheinen da die ausgesprochen verhaltenen reaktionen des zweifachen torschützen gegen Polen Lukas Podolski oder auch von Hakan Yakin, der den führungstreffer der Schweizer gegen die Türken einschob, die eher an probleme mit rostenden inimpiercing als an erlösenden torjubel erinnerten. Nun ... eine erklärung ist schnell gefunden. Schuld an all dem ist wie immer die globalisierung, vor der auch der fußball nicht gefeit ist. Seitdem stürmen wir nicht mehr selber, wir lassen stürmen und zwar idealerweise gleich vom gegner persönlich, denn die wissen ja am besten, wo ihr tor steht. Dass man dies nicht bei allen spielern voraussetzen kann, zeigte sich auch im spiel gegen Österreich, wo gewisse stürmer das tor aus geschätzten 50 cm abstand und ohne torwart nicht trafen. Nun gut, es sind auch nur menschen, aber immerhin bessere verlierer als Miroslaw Orzechowski, der forderte, Podolski die polnische Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Aberkennen sollte man sie lieber denjenigen, die zugelassen haben, dass Lukas jetzt tore für Deutschland schießt und nicht für Polen. Zu solchen kommentaren kann man nur sagen: Zu dumm zum milchholen, fällt hin, verbiegt den Złoty.