Dienstag, August 15, 2006

Auf die plätze, fertig, los!


Wann immer man sportler im TV sieht, die goldbehangen und freudestrahlend in die kamera lächeln, macht sich bei uns ein gewisses ungehagen breit. Erblickt man nicht hinter dem jubelndem schein ein nervöses und schuldbewußtes zucken um die mundwinkel? Soll da vielleicht etwas verborgen und vertuscht werden?
Nun, viel erkennt man allerdings nicht hinter den dichten bartstoppeln bei der 100m-siegerehrung der damen. Auch dass sich delta- und trapezkuskeln wölben wie beim einen schwergewichtsringer ist wohl eher dem zufall bzw. dem intensiven training zu verdanken. Auch die vielen spritzen und anabolikafläschchen, die links und rechts neben der laufbahn liegen, und die verbesserung des weltrekordes über 100m um 5 sekunden müssen nicht unbedingt etwas mit der einnahme von unerlaubten mitteln zu tun haben. Die gefahren des dopings will hier jedoch niemand bestreiten. Man stelle sich vor, ein sportler tritt im vollen lauf auf den kleines steroide-fläschchen, dass jemand leichtsinnig weggeworfen hat.
Letztendlich ist es ja auch egal, was die athleten einwerfen, solange wir in der nationenwertung vorn liegen. Sollte dem mal nicht so sein, so müsste natürlich aufs schärfste protestiert werden, denn es geht ja wohl nicht an, dass uns andere nationen, egal ob nun im sport oder doping, überlegen sind. Für dem zuschauer stellt sich letztendlich nur die frage, ob er dem athleten oder der überlegenheit der pharmazeutischen industrie zujubeln soll.