Bruno, der bär

Neben der WM gibt es nur noch ein thema, das in deutschen landen derzeit heißt diskutiert wird. Es handelt sich hierbei um den neuen volkshelden der nation: Bruno, den bären, dessen taten man fasziniert und sorgenvoll zugleich verfolgt. Seit wochen narrt er mit einem augenzwinkern behörden und jäger, die ihm nachstellen. Selbst die eingeflogenen finnischen Elchhunde inklusive begleitmannschaft, amerikanische lebendfallen und unorthodoxe autofahrer können ihm nichts anhaben. Statt dessen verhöhnt er noch seine häscher, spaziert nachts durch Köchel am See, genehmigt sich ein abendessen aus Hase und Meerschwein und macht anschließend ein nickerchen unter der laterne direkt vor der polizeistation. Stoiber und Eckstein sehen das als klare provokation durch den problembären.
Sichtungen von Bruno werden fast täglich gemeldet. Ein taxifahrer überholte ihn auf der straße als sei er ein Fiat Panda, ein anderer chauffeur hat eine kollision mit dem brauen ungetüm. Die nachrichtenagentur DPA geruhig jedoch gleich die gemüter: "Der bär ist wahrscheinlich nicht verletzt". Ganz deutschland atmet erleichert auf. Wenig später meldet ein bauer, der mit einem fahrrad unterwegs ist, die sichtung des bären auf einem feldweg. Er macht jedoch keine weiteren angaben zur person und legt auf. Merkwürdig. Vielleicht war es Bruno selbst, der angerufen hat. Vielleicht wollte er bedingungen für seine kapitulation aushandeln, überlegte es sich aber im letzten moment nochmal anders.
Bruno ist inzwischen ein publikumsliebling und die ganze nation folgt gebannt seinen neuen abendteuern. Er trotz allen jägern und fallenstellern und führt die gesetzeshüter an der nase herum. Wahrlich ein held. Wie jetzt durchsickerte, hat die bayrische regierung einen neuen schlachtplan geschmiedet, eine art "Trojanisches Pferd". Dazu soll Stoiber als schaf verkleidet den bären anlocken, Eckstein sodann aus dem unterholz hervorbrechen und Bruno den bären mit einem gesetzesbuch erschlagen.
Na dann Waldmannheil!