Wir sind Deutschland
Galt es bis vor kurzem noch als verpönt und geschichtlich sehr bedenklich, sich mit schwarz-rot-gold zu schmücken und die deutsche fahne rauszuhängen, so ist seit dem gelungendem WM-auftakt alles anders. Patriotismus ist in - Deutschland fetzt. Alle wissen nur gutes zu berichten. Überall ist fröhliche feierstimmung, es gibt kaum staus auf den wegen zu den stadien, kein alkohol am steuer und keine ausstreitungen. Auch wenn mal ein paar steine oder leere flaschen fliegen, so waren es nur kleine bzw. die flaschen der Öttinger-billigbrühe. "Irgendwo verständlich", kommentiert ein polizeisprecher, "dass man nach dem genuss dieses bierersatzes aggressionen abbauen muss". "Zudem", sagt er weiter, "waren sie nicht sehr scharf geworfen". Die WM polarisiert, insbesondere bei der bekleidungswahl. Ob scharz-rot-gold, grün-gelb oder rot-weiß kariert, die frage nach der favorisierten mannschaft ist meist problemlos zu erkennen. So scheinen auch die worte eines kindes: "Mutti, schau mal, da sind zwei holland-fans vor dem haus!", "Nein, mein kind, das sind nur die müllmänner!", leicht erklärbar.
Nur in Berlin musste die polizei bei verkehrskontrollen hart durchgreifen, denn die fahnen an autos dürfen nur 40cm lang sein. So mancher musste seine schwarz-rot-goldene fahne abbauen oder zumindest kürzen, so dass aus einigen plötzlich Spanien-fans geworden waren.
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