Montag, Oktober 02, 2006

Der tag des überfalls


Heute ist es wieder so weit. Zum 16. mal in folge jährt sich der tag der deutschen einheit oder wie wir in den neuen bundesländern es gerne nennen: der tag des überfalls. Vom klassenfeind überrollt und den mund gestopft mit Harribo und Nimm Zwei ohne das der Russe auch nur mit der wimper zuckte, dass hätte sich kein mitglied des ZK der SED in seinen kühnsten träumen vorgestellt. Hat er nicht? Nun ... womöglich gab es einen plan, ganz still zuzusehen, wie uns die NATO besetzt und dann das system von innen heraus revolutionieren. Eigentlich war dies auch die einzige möglichkeit, denn die wirtschaft, das bestreitet keiner, lag hoffungslos am boden. KO und ausgezählt.
Alles träumerei und illusion? Man bedenke, dass vor einem jahr zwei ostdeutsche politiker an der spitze der beiden großen volksparteien standen. Eine davon regiert jetzt sogar das land, man betone, das ganze land. Wer weiß, was der Erich der Angela damals beim Pioniernachmittag oder beim Subotnik zugeflüstert hat?
Aber es hat sich natürlich auch sehr viel verändert, vor allem in den neuen ländern. Von der plötzlichen möglichkeit, völlig frei zu wählen, sind die meisten noch immer absolut fasziniert oder, besser gesagt, überfordert. PDS bzw. Linke wählen ... ok ... das ist halt die macht der gewohnheit. Und vielleicht hat sich die neue freiheit unter den Aborigines von Mecklenburg-Vorpommernauch auch noch nicht bis in den letzten winkel rumgesprochen.
Was? Wir haben die Einheit?
Wie? Der krieg ist vorbei?
Der alte Bismarck hatte wohl doch recht, als er sagte: Wenn die welt untergeht, gehe nach Mecklenburg, denn dort geht sie 50 jahre später unter.

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