Freitag, Juni 09, 2006

Federer - king of the court


Elvis war der king des rock’n’roll, Pele’ der könig des fußballs und Alice Schwarzer die Xanthippe der nation. Roger Federer reiht sich nahtlos in diese reihe ein, denn er ist der großmeister der kleinen gelben filzkugel. Es ist immer wieder ein genuss, dem 24jährigem schweizer bei der arbeit zuzusehen. Wenn er spielt, dann ist großer sport, insbesondere tennis, vorprogrammiert. Obwohl er einer der schnellsten und laufstärksten spieler auf der tour ist, scheint er sich immer nur in zeitlupe fortzubewegen. Bevor der gegner sich darüber im klarem ist, wo er den ball hinspielt, wartet dort schon gemütlich Federer. Leider ist es unhöflich gegenüber dem gegner und schiedsrichter und würde wohl als arrogant gewertet werden, wenn er sich auf dem platz nicht ausschließlich dem tennis widmet.
Sonst könnte er beim warten nebenbei einige schöne blümchen am spielfeldrand pflücken, vielleicht etwas lesen oder ein paar kreise in den sand zeichnen. Und wenn dann ein balljunge vorüber läuft, ruft er ihm hinterher: Störe meine kreise nicht!
Aber der vielsprachige Schweizer ist die bescheidenheit in person und ein absoluter sportsman. Wenn Federer sagt „Der ball war aus“, dann war er aus, auch wenn er mal die linie berührt hat. Bei den obligatorischen interviews nach jedem wettkampf, wenn man ihn nach den lehren, die er aus diesem spiel gezogen hat, fragt, wird er irgendwann mal antworten: „Ich glaube, ich habe die quadratur des kreises gefunden“.
Leider haben die balljungen schon den platz abgezogen. Schade!