Das liebe geld

Nun ist es besiegelt: Die größte steuererhöhung in deutschland seit 1949 ist beschlossene sache. Bundesregierung und koalition reiben sich verschmitzt die hände. Nicht nur dass alle ab anfang des nächsten jahres 3% auf alles draufzahlen müssen, nein, als kleiner ausgleich wurden auch pändlerpauschale und eigenheimzulage gekürzt. Das fördert ungemein die familie und passt vor allem gut zusammen, denn wer sich kein eigenes heim mehr leisten kann, der braucht auch nicht ständig zwischen arbeit und eigenheim zu pendeln. Leuchtet ein. Schlau ist auch, baby-zubehör mit 19% zu besteuern, tierfutter aber nur mit der hälfte. Die aufgebrachten gemüter versucht man mit 3%igen reichensteuer zu beruhigen, die schwerverdiener mit über 250000 € im jahr zusätzlich zahlen müssen. Das allerdings nur, jetzt kommt der clou, für den betrag, den sie über der viertelmillion verdienen. Wenn ich also 260000 € verdiene, zahlen ich für 10000 € reichensteuer, was genau 300 € sind. Man überlegt schon nothilfefonds für geschröpfte superreiche einzuführen.
Ganz zu schweigen von der neuen hartz-IV-geschichte. Neben der allgemeinen kürzung fällt die finanzielle hilfe gänzlich weg, wenn man dreimal die angebotene arbeit ablehnt. Wenn ich also als gestandener mauerer den AVON-hauptpflegeberatungsjob aufs povisionsbasis ablehne, muss ich mich mit nahrungsmittelkarten durchschlagen oder auf die mildtätigkeit andere hoffen. Das lustige an der sache ist, dass wir damals im staatsbürgerkunde-unterricht die aussagen über die unmenschlichkeit und soziale kälte des kapitalismus für reine propaganda hielten.
Bezugnehmend auf den vorherigen post kann man die sache allerdings auch anders sehen: So lange die leute geügend geld haben, um sich bücher von Dieter Bohlen zu kaufen, so lange können die steuern doch noch garnicht hoch genug sein.
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