Triumph der freien welt

Nun müssen wir uns doch mal einem ernsteren thema zuwenden. Die medienwirksame exekution von Saddam Hussein vor laufenden kameras polarisiert die welt. Die gezeigten wackligen bilder vom ehemaligen diktator, der zur hinrichtung geführt wird und von seinen in schwarz gekleideten henkern mit sturmmasken unterscheiden sich unwesentlich von den allseits bekannten al-Quaida-Videos, wo entführte ausländerer vorgeführt und umgebracht werden. Nur diesmal waren die rollen vertauscht. Aber seien wir doch mal ehrlich: Wer mit den USA kollaboriert, der hat doch den tod verdient, oder? Die USA, die fast ein jahrzent den irakischen despoten hofiert und im kampf gegen die islamistische revolution im Iran unterstützt haben, waren sehr erzürnt, als sich Hussein nach jahrelangen vergeblichen kämpfen um den Iran lieber auf Kuweit gestürzt hat. "Moment," sprachen da die USA, "wenn du überfällst Saddam, das bestimmen ja wohl noch wir!"
Für diese befehlsverweigung musste Hussein büßen nachdem man im Pentagon mit aller kreativität und hingabe mobile irakische b-waffen-labors entwickelt hatte, konnte es auch schon los gehen. Das ist so ähnlich wie mit parties: Einen grund findet man immer. Das einzige, was nach monatelangen suchen im Irak wirklich gefunden wurde, waren 10 leere gefechtsköpfe aus russischer produktion. Aber dennoch natürlich gefährlich. Man stelle sich vor, kinder spielen damit oder solch ein sprengkopf fällt jemanden auf den fuß.
Aber das video von Husseins hinrichtung unterscheidet sich dennoch grundsätzlich von denen der al-Quaida, denn diesmal waren die anderen wortwörtlich am drücker. Ob es sich dabei nun um die guten oder um die bösen handelt, das ist eine frage des standpunktes.