Dienstag, April 07, 2009

Vom Wesen der Liebe

Die Liebe ... achja .. ohje ... die Liebe. Nehmen wir uns eine Minute Zeit und überlegen in Ruhe. Schon bald wird man zu der Erkenntnis kommen, dass alles, was wir tun oder lassen, aus Liebe geschieht. Dabei kann sich Liebe in ganz unterschiedlichen Formen zeigen und sich nicht nur auf Menschen oder Tiere richten. Manch einer baut eine ausgesprochen enge Beziehung zu seiner Schlagbohrmaschine oder seinem Winkelschleifer auf, wobei es so ist, dass der Liebende möglichst die ganze Welt an seinem Glück teilhaben lassen möchte. Jeder, der einmal ernstlich verliebt war, wird dies nachvollziehen können und so freut man sich, mit Ohropax gut gerüstet, über das lang anhaltende und scheinbar nicht enden wollende Glück seiner Nachbarn.
Aber nicht nur materiellen Dingen kann man leicht verfallen, auch die Liebe zu sich selbst ist sehr populär. Wie Narziss, dem eigenen Spiegelbild verfallen, setzen die in sich selbst Versunkenen alles daran, geliebt zu werden, wobei sie jedoch die Fähigkeit verloren haben, selber zu lieben. Denn selber zu lieben, heißt auch immer, ein Stück von sich selbst her zu geben, sich zu öffnen, sich angreifbar und verletzlich zu machen. Und vor allem heißt es, auch eine Niederlage in Kauf zu nehmen. "Doch ist es schöner, zu lieben und zu verlieren, als nie die Freuden der Liebe genossen zu haben" schrieb der gute alte Shakespeare in seinen Sonetten. So ist es letztlich nur eine wesentliche Eigenschaft, die der wahren Liebe vorausgeht und das ist Mut. Der Mut zum Wagnis, der Mut zur Gefahr, der Mut zum Risiko sich seinen eigenen Gefühlen zu stellen, denn das Leben ist, wie ein weiser Mann einmal sagte, nicht immer fair. Wie langweilig wäre es auch anderenfalls.
So bleibt abschließend nur noch Goethe zu zitieren, der sagte: "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben."
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