Über die Freundschaft

Wenige Begriffe haben die menschliche Kultur so geprägt wie der der Freundschaft. Man denke nur an Achilles und Patroklos, Hamlet und Horatio, Geordi und Data oder Narziß und Goldmund, wobei vor allem letztere zeigen, dass sich Gegensätze wunderbar ergänzen können. Doch was ist Freundschaft fragen sich Menschen aller couleurs immer wieder bzw. was bedeutet Freundschaft für mich? Während der Durchschnittsamerikaner die letzten 3000 Personen, mit denen er Kontakt hatte, als Freund bezeichnet, beschränkt sich dieses Privileg beim Deutschen auf einen erlauchten Kreis von einer, vielleicht zwei, handvoll Menschen. Wie wichtig Freundschaften sind, merken viele erst dann, wenn die letzten wenigen zerbrochen oder verloren gegangen sind. Freundschaften sind ein Lebenselixier, so wichtig wie Wasser, Brot und die Luft, die wir atmen. Und der beste Weg, einen Freund zu haben, sagte der amerikanische Philosoph Ralph Waldo Emerson, ist der, selber einer zu sein. Doch das ist nicht so einfach, denn den wahren Freund erkennt man erst in der Not. Jenen Menschen, dem man vertraut, der bereits ist, die eigene Gemütsruhe, ohne wenn und aber, ohne zu Überlegen, herzugeben, um zu helfen, um sich aufzuopfern und für den anderen einzustehen. Jenen Menschen, den man jederzeit anrufen kann, um bei ihm Trost und Erbauung zu finden und der vor allem zuhören kann. Zuhören und Nachfragen, zwei so einfache Dinge und doch so schwer. Ernst Zacharias sagte: "Freundschaft ist nicht nur ein köstliches Geschenk, sondern auch eine dauernde Aufgabe." Eine Aufgabe, welcher viele nicht gewachsen sind.
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