Freitag, Mai 26, 2006

Vor dem urlaub ist nach dem urlaub



Der sommer naht und die urlaubssaison steht vor der tür. Neben dem problem, dass man wieder ein außergewöhnliches und sensationellenes reiseziel, dass sowohl erholung als auch absolute grenzerfahrung verspricht, heraussuchen muss, steht die aufgabe, seinen freunden und kollegen möglichst unaufdringlich davon zu berichten. Denn es gilt im allgemeinen als bürgerlich bzw. reaktionär, wenn nicht sogar faschistisch, in großen tönen und bilderherrumreichend davon zu erzählen. Denn vielleicht hat der kollege seinen wohlverdienten sommerurlaub im touristengetto von Puerto Rico auf Grand Canaria verbracht, sich im schwarzen sand geaalt und sein hotel in verkehrsgünstiger lage (was nichts anderes heißt als fluch und verderben) genossen. Oder er hat zwei schöne verregnete wochen damit verbracht, sich mit seiner frau oder seinem mann um das fernsehprogramm zu steiten, während sie den Mount Everest bezwungen, den Mariannengraben durchtaucht und die Golan-Höhen erobert haben.
Es ist also schon etwas fingerspitzengefühl und improvisationstalent gefragt, um möglichst zufällig auf die sommererlebnisse zu sprechen zu kommen. Hier also einige tipps: Ein ausgewähltes urlaubsfoto, zudem sich natürlich eine unglaubliche geschichte erzählen läßt, als lesezeichen ins pausenbuch (im urlaub angefangen, aber überhaupt keine zeit gehabt zu lesen ) oder terminkalender legen. In der sprache des urlaubslandes leise vorsichhin singen, erzählen oder fluchen. Die kleinen zettelchen vom flieger am koffer oder rucksack lassen.
Und das beste zum schluß: Die kollegen durch die wohlwissend von der reise mitgebrachten kleinigkeiten wie kaffee, kuchen, schokolade oder ähnliches bestechen. Damit sind sie dann in die pflicht genommen, sich genauer zu erkundigen und nachzufragen.
Es ist halt wie es ist. Das leben ist ein ständiges geben und nehmen.
Schönen urlaub!